Alle Zuchhunde der ABBA müssen vor ihrem Einsatz erfogreich eine Wesensüberprüfung ablegen.
Dieser Test soll zeigen, wie stabil das Wesen des getesteten Hundes ist. Der Hund kann die Wesensüberprüfung frühestens im Alter von 12 Monaten abgelegen. Die komplette Wesensüberprüfung besteht aus drei Abteilungen.
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Jede Übung des Tests wird mit einer Note zwischen 1 und 5 bewertet. Die Abteilung A muß für sich mindestens mit 3,4 oder besser bewertet worden sein, damit der Hund die Zuchtzulassung erhält. Mit 3,5 bis 4,0 gilt die TE als bestanden, der Hund jedoch nicht als zuchttauglich.
Eine Testwiederholung zur Verbesserung des Werturteils ist gestattet. Um das endgültige Testergebnis zu bestimmen wird der Durchschnitt aller Abteilungen des Tests berechnet. Der Hund muss die TE mindestens mit 3,4 abschließen, um zur Zucht zugelassen zu werden. Mit 4 gilt die Wesensüberprüfung als bestanden, der Hund gilt jedoch nicht als zuchttauglich.
Eine Testwiederholung zur Verbesserung des Werturteils ist gestattet. Ein Wiederholungstest darf frühestens nach zwei Monaten erfolgen. Hunde, die in einer Übung mit dem Werturteil 5 abgeschlossen haben, sind vom Wiederholungstest ausgeschlossen und der Test wird sofort abgebrochen.
1- der Hund zeigt 100% erwünschtes Verhalten, ohne Unterstützung
2- der Hund zeigt ein gutes Verhalten mit minimaler Unterstützung
3- der Hund zeigt ein befriedigendes Verhalten mit Unterstützung
4- der Hund zeigt ein ausreichendes Verhalten mit massiver Unterstützung und Hilfe
5- der Hund zeigt ein inakzeptables Verhalten und kann die Situation auch mit massiven Hilfen nicht bewältigen
Während des Tests sollte der Hundeführer den Hund nicht beeinflussen, da nicht bewertet werden soll, wie sehr der Hund in der Unterordnung steht, sondern wie er sich zeigt, wenn er in bestimmten Situationen sich selbst überlassen ist.
Abgenommen wird der Test von einer durch die ABBA eingesetzte Person, die weder American Bulldogs züchten noch besitzen sollte und die über den VDH / DVG – Ausbilderschein oder eine gleichwertige Qualifikation verfügt.
Der Abbruch der ABBA Wesensüberprüfung, außer aus nachgewiesenen gesundheitlichen Gründen, bedeutet dass der Hund durchgefallen ist und er keine Wiederholungsmöglichkeit hat.
Abteilung A: Verhalten gegenüber Personen
Übung 1: Unbefangenheitsprobe
Dieser Part des Tests soll zeigen, ob der Hund neutral gegenüber fremden Personen ist und ob er unverwechselbar gekennzeichnet ist (Tätowierung oder Mikrochip).
Der zu testende Hund wird mit folgender Situationen konfrontiert:
Der Hund sitzt angeleint links neben dem Hundeführer. Der Richter geht auf und Hundeführer zu und begrüßt den Hundeführer mit einem Handschlag. Anschließend nimmt er Kontakt mit dem Hund auf, streicht ihm einmal über die Schulter und lässt sich die Kennzeichnung zeigen.
Übung 2: Verhalten gegenüber freundlichen aber fremden Personen
Dieser Part des Tests soll zeigen, ob der Hund offen gegenüber fremden Personen ist.
Der zu testende Hund wird mit folgenden Situationen konfrontiert:
Eine Gruppe von fünf oder mehr Personen bilden einen Kreis. Hund und Hundeführer befinden sich in der Mitte, der Hund ist an lockerer 2m Leine und sollte vom Hundeführer nicht beeinflusst werden. Auf Anweisung des Bewerters gehen die Personen im Kreis in normalem Tempo aufeinander zu. Zeigt der Hund, dass er den Kreis verlassen will, so halten die Personen an.
Zeigt sich der Hund beim ersten Durchgang unbeeindruckt, so wird der Kreis in einem zweiten Durchgang in einem schnelleren Tempo geschlossen. Sobald der Hund Verunsicherung zeigt, stoppen die Personen.
Übung 3: Verhalten gegenüber freundlichen aber fremden Personen
Dieser Part des Tests soll zeigen, ob der Hund offen gegenüber fremden Personen ist.
Der zu testende Hund wird mit folgenden Situationen konfrontiert:
Fünf Personen bilden einen Kreis mit einem Durchmesser von 20m. Hund und Hundeführer befinden sich in der Mitte der Kreises und dort wird der Hund abgeleint aber mit einer 10m Leine durch den Prüfungsleiter gesichert. Der Hundeführer verhält sich nun neutral gegenüber dem Hund und den Personen. Sie rufen und locken den Hund nun in einer vorbestimmten Reihenfolge, fassen ihn jedoch nicht an. Dies soll zeigen, dass der Hund sich innerhalb der Menschengruppe frei hin und her bewegt.
Übung 4: Verhalten gegenüber freundlichen aber fremden Personen
Dieser Part des Tests soll zeigen, ob der Hund offen gegenüber fremden Personen ist und sich anfassen lässt.
Der zu testende Hund wird mit folgenden Situationen konfrontiert:
Aufbau wie Übung 3, doch um den Hund zu locken, hält jede Person ein Stück Wurst in der Hand und ruft den Hund bei seinem Rufnamen. Geht der Hund nicht sofort auf die Person zu, so kann diese einige Bewegungen und Geräusche machen, um das Interesse des Hundes zu wecken.
Sobald der Hund bei der Person angekommen ist, muss der Hund an verschiedenen Körperteilen angefasst werden, bevor er das Futter bekommt. Der Hund muss sich von allen fünf Personen problemlos anfassen lassen.
Übung 5: Spiel mit einem Spielzeug
Dieser Test zeigt, wie stark der Spieltrieb des Hundes ist
Ein Fremder nimmt ein Spielzeug, dass der Hund mag und versucht ihn in ein freies Spiel zu verwickeln. Der Hund soll nachhaltig in das Spielzeug einbeißen und sich in ein ausdauerndes „Zergel – Spiel“ verwickeln lassen.
Übung 6: Konfrontation mit einer sich auffällig verhaltenden Person und einem Kinderwagen
Dieser Test zeigt, wie sicher der Hund sich bei einer Konfrontation mit sich auffällig verhaltenden Personen und Kinderwagen zeigt.
Auf einem Weg begegnet Hund und Hundeführer eine humpelnde Person mit Mantel, Hut und Regenschirm. Die Person geht an Hund und Hundeführer vorbei ohne beide zu beachten. Nach ein paar Metern drehen sowohl Hund und Hundeführer, als auch die Person um. Bei der nächsten Begegnung nimmt die Person den Hut ab und begrüsst den Hundeführer mit einem Handschlag. Dann gehen Hund und Hundeführer weiter, woraufhin ihnen eine Person mit Kinderwagen begegnet. Auch diese begrüsst den Hundeführer mit einem Handschlag.
Abteilung B: Verhalten gegenüber Umwelteinflüssen
Übung 1: Verhalten gegenüber optischen Umwelteinflüssen
Diese Übung soll zeigen, wie der angeleinte Hund auf unerwartete optische Einflüsse reagiert.
Es sollte keine ängstliche oder aggressive Reaktion bewusst provoziert werden. Der Hund
muss mindestens mit den folgenden Situationen konfrontiert werden:
a) ein wehendes Tuch wird von zwei Personen gehalten, Hund und Hundeführer gehen darunter hindurch.
b) Ein großer Gegenstand rollt auf den Hund zu
c) Ein Regenschirm wird in Gegenwart des Hundes geöffnet, aber nicht direkt auf den Hund zu
Übung 2: Verhalten gegenüber akustischen Umwelteinflüssen
Diese Übung soll zeigen, dass der Hund selbstsicher und stabil auf akustische Umweltreize reagiert.
Es sollte keine ängstliche oder aggressive Reaktion bewusst provoziert werden. Der Hund muss mindestens mit den folgenden Situationen konfrontiert werden:
a) ein Auto oder Moped kreuzt langsam und betätigt die Hupe
b) mit einem Hammer wird auf eine Metallplatte geschlagen
c) ein laufender Rasenmäher / Motorsäge etc.
Die Distanz zwischen Hund und Geräusch sollte etwa vier Meter betragen.
Übung 3: Verhalten gegenüber allgemeinen Umweltreizen
Dieser Test soll zeigen, dass der Hund umweltsicher und stabil ist.
Der Hund wird an der lockeren Leine über eine große Plastikplane, ein Metallblech, ein Laufdiel und ein Gitterrost geführt. Bei Unsicherheiten wird die Übung wiederholt, um festzustellen, ob ein Lernprozess zu erkennen ist.
Abteilung C: Verhalten gegenüber fremden Hunden
Übung 1: Verhalten gegenüber anderen Hunden
Dieser Test soll zeigen, dass der Hund nicht übermäßig aggressiv gegenüber Artgenossen ist.
5 – 10 Hundeführer und ihre Hunde bilden einen Kreis und halten einen Abstand von ca. 5m zueinander ein. Die Hunde sind angeleint (1m Leine) und befinden sich neben ihrem Hundeführer. Ein Kommando zur Kontrolle ist hier gestattet ( „Sitz“ oder „Platz“).
Der zu testende Hund wird nun im Slalom durch die anderen Hunde geführt. Auch er ist angeleint ( 1m Leine) und ein Kontrollkommando ist gestattet (z. B. „Fuß“)
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